Mord-Express 24
Der Fall Sylvester Matuska
Der Eisenbahn-Lustmörder
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In der Silvesternacht 1930/31 begann eine Reihe von Eisenbahnanschlägen in Österreich und Deutschland, die sich zunächst als harmlose Streiche tarnten, aber sich später als gezielte Sabotageakte mit wachsender Gefährlichkeit entpuppten - bis hin zu einem Bombenanschlag mit 75 Verletzten. Der Täter wurde schließlich überführt, nachdem seine Spur über Sprengstoff und Zeugenaussagen zurückverfolgt worden war, doch seine wahren Motive - zwischen Geltungssucht, Wahnsinn und Eisenbahnobsession - blieben unklar.
Der erste Vorfall schien bedeutungslos, wenn auch nicht ganz ungefährlich. In der Silvesternacht 1930/31 entdeckte ein Streckengeher auf den Gleisen der Westbahn bei Maria Anzbach im Wienerwald, 30 Kilometer vor Wien, einen Felsbrocken. Es gelang ihm, das Hindernis wegzurollen, bevor der nächste Zug die Strecke passierte. Schaden entstand keiner. Die Gendarmerie erhob Anzeige gegen Unbekannt wegen Bahnfrevels. Es bestand jedoch wenig Aussicht, den oder die Täter zu erwischen. Wahrscheinlich hatte es sich, gerade in dieser Nacht, ohnehin nur um einen alkoholbedingten "Scherz" irgendwelcher übermütiger Anrainer gehandelt.
Der Vorfall wurde nicht weiter verfolgt und weder von der Exekutive noch von der Bahnbehörde allzu ernst genommen - auch dann nicht, als genau einen Monat später, am 30. Januar 1931, an fast derselben Stelle wieder ein Anschlag verübt wird. Ein sechzehn Kilo schwerer Schraubstock war an einer Schiene festgedreht worden. Der Schnellzug von Wien nach Passau überfuhr knapp vor Mitternacht das Hindernis. Der Lokomotivführer hatte zwar eine Notbremsung eingeleitet, aber nicht verhindern können, dass die Vorderräder der Lokomotive aus den Gleisen sprangen. Zum Glück blockierten sie die folgende Garnitur, sodass ein schwerer Unfall ausblieb. Es gab keine Verletzten, und der Zug konnte nach zweistündigem Aufenthalt die Fahrt fortsetzen. [...]
Informationen im Internet:
Wikipedia-Artikel über Sylvester Matuska
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Hörprobe (2:00) "Der Eisenbahn-Lustmörder : Der Fall Sylvester Matuska" aus der Reihe "Mord-Express" Laden des Audioplayers ...
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Downloadmöglichkeiten
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Credits
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Henner Kotte, Jahrgang 1963, ist ein in Leipzig lebender und arbeitender Autor, Redakteur, Moderator, Regisseur, Theaterkritiker und Stadtführer. Er ist vor allem für seine in Leipzig spielenden Kriminalromane bekannt geworden.
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Christian Lunzer wurde 1943 geboren und lebte als Buchhändler und Verleger in Wien. Er war Lehrbeauftrager für Publizistik an der Donau-Universität Krems und hat sich auch als Sachbuchautor einen Namen gemacht.
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Claus Vester, sammelte bereits während seines Studiums erste Erfahrungen in der Münchner Theaterszene und bei einem Tourneetheater. Neben seiner Arbeit als Hörbuchsprecher ist er als Synchronsprecher u.a. bekannt als deutsche Stimme von Richard Rycroft (Maester Wolkan) in "Game of Thrones" und Nicolas in Monster Island".
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Blut auf den Schienen
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