Der Fall N. N.
Arbeitsklima
Erfolgsdruck und Existenzangst motivieren zum Amoklauf gegen Chef und Kollegen: ein Sittenbild aus der Führungsetage einer Schweizer Bank.
Die Tragödie, die drei Menschenleben kosten sollte, war plötzlich und unvorhergesehen gekommen, in schrecklichem Kontrast zu ihrem Schauplatz, dem Büro eines renommierten, bekannten Schweizer Bankinstituts.
Am Montag, dem 5. Juli 2004, trafen sich um 7 Uhr 50 morgens die leitenden Herren aus der Abteilung für Finanzberatung und Finanzplanung der Züricher Kantonalbank, Filiale Tessinerplatz, zu ihrer täglichen Routinesitzung. Die Abteilung war eine der zentralen Unternehmensfelder des Instituts. Der frühe Beginn war keineswegs ungewöhnlich, sondern durch die Art ihrer Arbeit gegeben. Etwa zehn Minuten nach Beginn der Besprechung sahen Kollegen, die ebenfalls schon so früh an ihrem Arbeitsplatz waren, wie ein weiterer Mitarbeiter der Abteilung das Haus betrat und zum Sitzungszimmer im dritten Stock hinaufging. Er war auf Urlaub gewesen, "ferienabwesend", wie später der Polizeibericht schrieb, und trug seltsamerweise immer noch, ganz gegen die Gebräuche der Bank, die von allen Mitarbeitern seriöse Kleidung verlangte, Ferienkleidung. Vor dem Sitzungszimmer zögerte er kurz, und trat dann, um acht Uhr, ein, zog eine Faustfeuerwaffe und schoss, ohne ein Wort zu sagen, auf den die Sitzung leitenden Chef der Abteilung, der, in den Kopf getroffen, über dem Tisch zusammenbrach. Dann zielte er auf den rechts sitzenden stellvertretenden Abteilungsleiter, doch die Waffe versagte.
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Informationen im Internet:
Artikel in '20 minuten online' über den 'Zürcher Amoklauf' (05. Juli 2004 11:14)
VIDEO: 'Amoklauf bei der Zürcher Kantonalbank' in 10vor10 - Schweizer Fernsehen (05.07.2004 - 12:00)
Artikel im 'Handelsblatt' über 'Schweizer Bankangestellter erschießt zwei Chefs' (05.07.2004, 13:30)
Artikel in 'rp-online' über den 'Amoklauf in Züricher Bank' (05.07.2004 - 15:54)
Artikel in 'swissinfo.ch' über den 'Amoklauf in Zürich' (05. Juli 2004 - 16:15)
Artikel in der 'Neue Zürcher Zeitung' über die 'Blutige Abrechnung am Arbeitsplatz' (6. Juli 2004)
Artikel in 'FACTS' über 'Mörderischer Ehrgeiz' (22. Juli 2004)
Wikipedia-Artikel über die Zürcher Kantonalbank
Wikipedia-Artikel über die Tatwaffe SIG P210
Hörprobe (4:32) "Arbeitsklima: Der Fall N. N." aus der Reihe "Mordsarbeit" Laden des Audioplayers ...
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Henner Kotte, Jahrgang 1963, ist ein in Leipzig lebender und arbeitender Autor, Redakteur, Moderator, Regisseur, Theaterkritiker und Stadtführer. Er ist vor allem für seine in Leipzig spielenden Kriminalromane bekannt geworden.
Christian Lunzer wurde 1943 geboren und lebt als Buchhändler und Verleger in Wien. Er war Lehrbeauftrager für Publizistik an der Donau-Universität Krems und hat sich auch als Sachbuchautor einen Namen gemacht.
Claus Vester, 1963 in Düsseldorf geboren, sammelte bereits während seines Studiums erste Erfahrungen in der freien Münchner Theaterszene und bei einem Tourneetheater. Neben seiner Arbeit als Hörbuch-Regisseur steht er seit einigen Jahren auch als Sprecher zahlreicher Hörbuch-Produktionen vor dem Mikrofon.
Mordsarbeit
Henner Kotte, Christian Lunzer, Claus Vester (Spr.)Wenn Kollegen Mörder werden...
4 CDs, ungekürzte Lesung, ca. 274 Min.
2012, cc-live
19,95 €
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