Der Fall Eheleute Bloemers

Zersägung eines Oberstleutnant

Früheres Gebäude des Landgerichts Düsseldorf am Königplatz (erbaut 1859, eingeweiht 1871)

Der arbeitslose Leonard Bloemers war in arger Geldnot. Daher machte er eines Tages seinem Bruder und seiner Schwägerin den Vorschlag, den Oberstleutnant zu ermorden und sich in den Besitz seines Vermögens zu setzen…

Oberstleutnant Alexander Roos besaß in dem stillen Städtchen Mönchengladbach eine idyllisch gelegene Villa in der Rheydterstraße 28, die er, von aller Welt zurückgezogen, allein bewohnte. Eine ältere Frau machte ihm die Aufwartung. Da diese aber häufig kränkelte und wohl auch zu schwach war, um das Haus, die Wirtschaft und den Garten in Ordnung zu halten, suchte sich die alte Frau eine leichtere Beschäftigung. Der Oberstleutnant beschloss nun, um nicht allein zu sein, den verheirateten Sohn der alten Frau, namens Adolf Bloemers, nebst dessen Gattin ins Haus zu nehmen.
[...]
Die Frau Bloemers habe vorgeschlagen, den Oberstleutnant zu erschlagen, er, Leonhard Bloemers, habe jedoch empfohlen Gift in den Tee zu tun. Frau Bloemers habe zunächst gesagt, dabei tue sie nicht mit. Schließlich habe sie aber doch ihm und ihrem Manne Geld zur Reise nach Düsseldorf gegeben, wo sie Gift in einer Apotheke besorgen wollten. In Düsseldorf angekommen, hätten sie zunächst mehrere Restaurants besucht, offenbar, um sich Mut anzutrinken. Dann seien sie in zwei Apotheken gegangen, wo sie jedoch ohne Giftschein kein Gift zu erhalten vermochten, obwohl sie angaben, dass sie einen tollen Hund vergiften wollten. Sie mussten deshalb schließlich unverrichteter Dinge wieder nach M. -Gladbach zurückfahren. Am nächsten Tage hatte Frau Bloemers dann vorgeschlagen, den Oberstleutnant aufzuhängen, um den Anschein eines Selbstmordes zu erwecken, allein schließlich sei doch der Plan, ihn zu erschlagen und die Leiche fortzuschaffen, zur Ausführung gebracht worden. Adolf Bloemers habe gesagt: ‚Es passiert so viel in der Welt, ohne dass etwas herauskommt!'
[...]
Die drei Verschwörer hatten sich am 22. März 1906 vor dem Schwurgericht zu Düsseldorf zu verantworten:
"Lebte nun der Oberstleutnant Roos noch, als ihm der Kopf abgesägt wurde?"
"Er hat noch geröchelt, als mein Bruder den Kopf hochhob, um die Säge anzusetzen."
[...]

 

Informationen im Internet:

Wikipedia-Artikel über die Geschichte des Landgerichts Düsseldorf

Wikipedia-Artikel über die Geschichte des Generalstabs im Deutschen Kaiserreich

Hörprobe (6:57)
"Zersägung eines Oberstleutnant: Der Fall Eheleute Bloemers"
aus der Reihe "Mordsarbeit"
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Downloadmöglichkeiten

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Credits

Henner Kotte, Jahrgang 1963, ist ein in Leipzig lebender und arbeitender Autor, Redakteur, Moderator, Regisseur, Theaterkritiker und Stadtführer. Er ist vor allem für seine in Leipzig spielenden Kriminalromane bekannt geworden.

Christian Lunzer wurde 1943 geboren und lebt als Buchhändler und Verleger in Wien. Er war Lehrbeauftrager für Publizistik an der Donau-Universität Krems und hat sich auch als Sachbuchautor einen Namen gemacht.

Claus Vester, 1963 in Düsseldorf geboren, sammelte bereits während seines Studiums erste Erfahrungen in der freien Münchner Theaterszene und bei einem Tourneetheater. Neben seiner Arbeit als Hörbuch-Regisseur steht er seit einigen Jahren auch als Sprecher zahlreicher Hörbuch-Produktionen vor dem Mikrofon.

 

Bonustrack zum Hörbuch (Audio-CDs):

Mordsarbeit

Henner Kotte, Christian Lunzer, Claus Vester (Spr.)
Wenn Kollegen Mörder werden...
4 CDs, ungekürzte Lesung, ca. 274 Min.
2012, cc-live

19,95 €
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